Transport und Verkehr

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Siedlungsstruktur 

Auch im Jemen nimmt die Urbanisierung zu: 4,06% (2015-2020), liegt aber dennoch weit unter der in den anderen Staaten der Arabischen Halbinsel (dort: 75 – 85%): 37,9% der Bevölkerung leben in Städten (2020), vor allem im Großraum der Hauptstadt Sanaa (2,973 Mio.) und in Aden (980 000), aber auch in Taiz, Hodaida und Mukalla. Selbst mittelgroße Städte wie Seiyun und Tarim verzeichnen eine starke Zunahme der Einwohnerzahlen. 

Transport und Verkehrswege 

Landtransport 

Der Passagier- und Gütertransport erfolgt fast ausschließlich über Straßen, deren Netz in den vergangenen Jahren stark angewachsen ist (Ende 2017: 71 314,7 km). Davon sind jedoch nur ca. 6 200 km asphaltiert. Der überwiegende Teil besteht aus Pisten in unterschiedlicher Qualität. Viele ländliche Gebiete, vor allem im Norden des Landes, sind weiterhin nicht an das Straßennetz angeschlossen. Staatliche Linienbusse (häufig überfüllt, aber zu niedrigen Tarifen) verkehren (Stand ca. 2012) zwischen allen größeren Städten. Alternativen dazu sind private Kleinbusse (sog. dabab/دبـاب ,(Taxen bzw. Privatfahrzeuge (PKW, Landcruiser). Häufig sind es ältere Modelle und ohne Katalysatoren, ein Tatbestand, der zusätzlich zur Luftverschmutzung beiträgt. 


Eisenbahnen 

Gegenwärtig gibt es im Jemen keine Eisenbahnen. Von 1916-1929 existierte eine 46 km lange mehrspurige Verbindung für Militärtransporte vom Hafen Aden/Maalla nach Sheikh Othman. Zur Modernisierung der Infrastruktur sollte 2010 mit dem Bau eines 3,5 Milliarden US$ Projektes für ein Eisenbahnnetz begonnen werden. Geplant waren u.a. 2.500 km Bahnstrecken für Personen- und Güterverkehr, die von der Grenze zu Saudi-Arabien entlang der Küste (Tihama) über den Hafen Aden nach Oman verlaufen sollten und dort an das ehrgeizige Projekt einer Bahnverbindung zwischen den sechs Staaten des Golfkooperationsrates/GCC angeschlossen werden (Gesamtkosten des GCC Projektes: ca. 240 Mrd. US$, Teilfertigstellung bis 2021 geplant, gesamt für 2023). Details zu Kosten, Streckenführung und zeitlicher Umsetzung des Bahnprojektes im Jemen sind bisher völlig offen und weder gegenwärtig noch in naher Zukunft zu erwarten.

Seehäfen 

Aden ist der wichtigste Seehafen des Landes. Neben einem Fischereihafen und einem Ölterminal hat er seit 1999 auch einen Containerterminal, in dem 2019 u.a. 117 Containerschiffe und 58 Tanker abgefertigt wurden. Weitere Häfen befinden sich u.a. in Hodaida und Mocha (beide am Roten Meer), sowie in Mukalla (Golf von Aden), während vor allem über den Hafen von Ra’s Isa (Rotes Meer) die Ölexporte des Landes abwickelt werden. Die landesweiten militärischen Kampfhandlungen haben die Hafenanlagen z. T. stark beschädigt, sodass die vorgenannten Häfen nur eingeschränkt arbeiten oder vorübergehend geschlossen wurden. Binnenwasserstraßen und -häfen gibt es im Jemen nicht. 

Luftverkehr 

Jemen verfügt über insgesamt 26 Flughäfen und kleinere Flugplätze, die meisten davon haben  lediglich Pisten und werden nur bei Bedarf angeflogen. Sanaa, Aden, Taiz, Hodaida, Mukalla, Seiyun und auch al-Ghaida besitzen Flughäfen mit regionalen und internationalen Verbindungen, die von jemenitischer Seite durch die staatliche Yemenia (51% im Besitz des jemenitischen Staates, 49% Saudi-Arabien) und die private Felix Airways bedient werden, derzeit jedoch minimiert bzw. eingestellt sind.

Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist Heiner Walther. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite für Jemen die Inhalte veröffentlicht werden.